Dank des Wettbewerbs KitchenTV hatte ich die Gelegenheit, in der ersten Ausgabe von MYCHEF.TV einen Tag in einem professionellen Umfeld par excellence teilzunehmen, aber immer eins nach dem Anderen.
Abfahrt von zu Hause aus (Cureglia, Tessin, Schweiz) um 05:30 Uhr. Am Morgen präsentierte sich das Wetter mit niedriger Temperatur, Nebel, und es war noch dunkel. Ich hatte diese Nacht nicht viel geschlafen, wusste ich doch nicht was auf sie zukam.
Der TomTom gab 256 km Anreisezeit voraussichtliche Ankunft 08:10. Manche sagen, man solle diesen Gadgets nicht zu viel Vertrauen schenken, mich brachte der Navigator fast direkt vor die Haustüre, bis zur Hausnummer die dem Ziel am nächsten war. An dieser Stelle, eine Bemerkung, den Technikern von TomTom und ViaMichelin, weil ich weitere 2 Minuten verlor, bis zur tatsächlichen Hausnummer. Es ist nicht einfach nur die Frage der Zeit, aber ich hasse es, an Verabredungen zu spät zu kommen. Doch unter dem Strich, nach einer Wartezeit von 45 Minuten wegen eines Unfalls auf der Autobahn in der Nähe von Peschiera, kam ich zwei Minuten vor der um 09:00 abgemachten Zeit an.
Angekommen an der Hausnummer Via Musella 130, entlang dem betonierten Hof, muss ich sagen, dass die industrielle Zone sowie der Eingang des Restaurants gar nicht an so ein exzellentes Restaurant mit 50 Sitzplätzen, eigener Bäckerei und Weinkeller denken lassen.
Zusammenkunft und Präsentation mit den Verantwortlichen von MYCHEF.TV, um mit diesen netten Leuten kurz den Verlauf des Tages zu besprechen. Und wie immer nützte die ganze Aufregung nichts, da alles ruhig, einladend und freundlich verlief. Was mich am meisten stolz machte: Wir waren die Hauptakteure, ich und zwei Frauen.
Um 09:30 Uhr dann das Treffen mit dem Chef Giancarlo Perbellini. Eine genauso freundliche und korrekte Person, meiner Meinung nach, nebst seiner Professionalität. Er hatte immer Zeit für seine Gäste, auch zwischen seinen Verpflichtungen. Ich habe noch nie eine Kritiken über Restaurants geschrieben, aber sowohl er als auch seine Frau, in Zusammenarbeit mit dem gesamten Team haben doch einen dritten Stern für ihre Professionalität verdient.
Ein weiterer Höhepunkt war die Ankunft der Fischers, welcher unteranderem Brassen, Red Snapper, St. Peter und Muscheln lieferte. Ich dachte, ich hätte schon große Brassen gesehen, aber diese Exemplare überstiegen meine Vorstellungskraft. An dieser Stelle möchte ich auf die Verpflichtungen der Betreiber der Lebensmittelindustrie bezüglich dem Verzehr von rohem Fisch und der Gefahr des Anisakis aufmerksam machen. In der Tat war der St. Peter bereits ausgenommen.
Wir gingen dann über zur Reinigung der Enten, welche zuvor einige Tage im Kühlschrank gelagert wurden, das hieß mit einer speziellen Zange die letzten Federn unter der Haut zu entfernen bevor sie an die Köche weitergegeben wurden. Die Person, die diesen Job in Angriff nahm, brauchte etliche Stunden: ich habe zwei davon gereinigt, während sie uns zwischendurch live interviewten.
Danach kam die Herstellung von getrockneten Tomaten an die Reihe. Das Restaurant verbraucht wöchentlich etwa 100 Kilogramm an Tomaten. Ich habe dann das fertige Produkt versucht, herzlichen Glückwunsch für die Sole welche der Koch zubereitete!
Das Mittagessen, nach einem Ausbildungsmorgen begann um ca. 13:00 Uhr.
Die Vorspeise war schon eine Gaumenfreude: Hauchdünne Sesamwaffeln mit Wolfsbarsch-Tatar, Schnittlauch und Ziegenkäse, und wie dazu ein Löffel, eingetaucht in Lakritze gebracht wurde, war ein einzigartiges Schauspiel.
Dann der Erste Gang: Safran-Risotto mit kalter Büffel-Mozzarella, ein fantastischer Geschmack.
Und zum Zweiten: Geschmortes Kalbfleisch mit gebratenem Lauch und Kartoffelpüree an einer Rotweinsauce, was soll man noch hinzufügen! Ich habe es mit geschlossenen Augen genossen.
Schließlich sind wir mit ihrer berühmten Spezialität „Millefoglie e stracchino“ verwöhnt worden, einem Dessert aus feinstem Blätterteig in mehreren Schichten getürmt. Sie nennen dies „lustiger Zeitvertreib“, jedoch sind es absolute Kunstwerke wie die Vorbereitung der verschiedenen Arten von Brot, dem Kaki-Mousse, die Apfelkuchen, Kuchen mit Mandeln und vieles mehr.
Mein besonderes Interesse weckten die Kupfer-Töpfe und so fragte ich die Köche nach ihrer Erfahrung. Es gab diejenigen, die ihre Antihaftbeschichtung bevorzugen, und jene die an Schwierigkeiten im Umgang mit Kochtemperaturen aufmerksam machten.Nun, da ich noch nie so eine Pfanne hatte, kann jeder seine eigene Erfahrung in dieser Hinsicht machen.
Und schließlich, leider, ist es schon wieder Zeit die herzlichen Grüße von Chef Perbellini entgegenzunehmen welcher uns so schon verwöhnte aber nicht genug, er gab noch jedem ein köstliches Dessert aus eigener Produktion mit auf die Heimreise!
Wenn Ihr je die Gelegenheit findet nach Verona zu reisen, empfehle ich Euch dieses Restaurant, verpasst nicht diesen Ort der Exzellenz, ich würde sofort wieder vorbei gehen.
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